Über mich
Ich kam am 7. Juni 2008 in der 26 Schwangerschaftswoche mit 970 gr. und 36 cm leider viel zu früh auf die Welt.
An meinem 3ten Lebenstag trat überraschend und ohne erklärbare Ursache eine höhergradige Hirnblutung (IV rechts und II links) auf. An meinem 17ten Lebenstag verschlechterte sich mein Allgemeinzustand rapide. Es bestand der Verdacht von NEC (nekrotisierende Enterokolitis), daß heißt ich konnte kein Stuhl absetzen. Aus diesem Grunde wurde ich ins Olgahospital nach Stuttgart gebracht für eine evtl. notwendige chirurgische Therapie. Dort wurde versucht mit einer antibiotischen Dreifach-Therapie die OP zu umgehen. Und ich hatte Glück, die Medikamente halfen mir und ich kam um eine OP herum.
Die schwere Hirnblutungen hatten bei mir die Folge, daß das Hirnwasser nicht mehr ablaufen konnte, die Ausgänge waren verstopft und somit bildetet sich bei mir ein Hydrocephalus, ein sogenannter Wasserkopf. Ich wurde daher mehrmals am Rückenmark punktiert. Aber da dies keine Besserung ergab, wurde mir am 22. August 2008 in einer schweren Hirn-OP ein Shunt mit einem Ventil angelegt. Dieser bewirkt, daß das Hirnwasser in den Bauchraum abgeleitet wird.
Nach diesen aufregenden 14 Wochen im Krankenhaus durfte ich am 8. September 2008 nach Hause.
Als ich heranwuchs, wurde immer deutlicher, was die Hirnblutung angerichtet hatte: Ich kann laufen, habe aber keine direkte Kontrolle über meine linke Körperseite. Ich profitierte von der Frühförderung und später vom Heilpädagogischen Kindergarten, wo ich direkt alle Therapien bekommen konnte und optimal gefördert wurde. Mit meinen körperlichen und geistigen Einschränkungen muss ich nach wie vor umgehen.
Inzwischen bin ich 6 Jahre alt und gehe seit September 2014 auf die Klosterbergschule für geistig und körperlich Behinderte in Schwäbisch Gmünd.
Auf Grund meiner Spastik muss ich eine Unterschenkel Carbonorthese links sowie eine Daumenabduktionsorthese links tragen. Am meisten beeinträchtigt mich jedoch mein linker Arm, der will leider nicht so wie ich will und daher fällt mir vieles schwer im Alltag.
Durch eine Delfintherapie hoffe ich meine Motorik und meine Konzentration zu verbessern und mich auch selber besser wahrzunehmen.
Meine Diagnosen:
Bilaterale spastische Zerebralparese
Ventrikel versorgter Hydrocephalus
Psychomotorische Entwicklungsretadierung
Störung der Aufmerksamkeit und Konzentration
Verhaltensauffälligkeiten mit oppositionellen Zügen
Meine Therapien:
Physiotherapie
Ergotherapie
Logopädie
Musiktherapie
Meine Hilfsmittel:
Unterschenkel Carbonorthese links
Unterschenkel Nachtlagerungsorthese links
Daumenabduktionsorthese
Rehabuggy
Therapiefahrrad mit Fußfixation
Brille mit Teilzeitokklusion